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Unsere Geschäftsaktivitäten

Bei Organics2Power (O2P) dreht sich alles um die Idee, organische Materialien sinnvoll und sicher zu sammeln und wiederzuverwenden und damit zu verhindern, dass sie einfach verbrannt oder auf einer Deponie gelagert werden.

SecAnim, die Abkürzung für Security in Animal Processing, ist unser Spezialist für das Sammeln und Verarbeiten von gefallenen Tieren und potenziellem Risikomaterial aus der Fleisch- und Viehwirtschaft entsprechend höchster Sicherheitsstandards. Die gewonnenen Materialien dienen als wertvolle Ausgangsstoffe für die Produktion von grüner Energie und Düngemitteln.

Bei ReFood sammeln wir Speisereste, organische Reste aus der Lebensmittelproduktion und gebrauchte Frittierfette aus den unterschiedlichsten Branchen wie der Lebensmittelindustrie, der Gastronomie und dem Einzelhandel. Durch sorgfältig aufeinander abgestimmte Prozesse vermeiden wir ungenutzte Lebensmittelreste und sorgen für eine optimale Verwertung, indem wir aus diesen Materialien nachhaltige Energie in Form von Ökostrom, Biogas und Wärme sowie Ausgangsmaterialien für Biokraftstoffe gewinnen. Dank unseres ganzheitlichen Ansatzes sind wir außerdem in der Lage, die Nebenprodukte unserer Biogasanlagen als organischen Dünger wiederzuverwenden. „Im Rahmen der EU-Strategie ‚Farm to Fork ‘ ist die Umwandlung von Lebensmittelresten in Futtermittel Teil des Aktionsplans der Europäischen Kommission gegen Lebensmittelverschwendung und eine nachhaltige Wettbewerbsdifferenzierung gegenüber anderen Unternehmen, die Kompost oder Biogas herstellen. Darüber hinaus schärft die Sortierung von Lebensmittelresten das allgemeine Bewusstsein von Unternehmen und unserer Gesellschaft und trägt dazu bei, Lebensmittelverluste und -verschwendung entlang der Lebensmittelproduktions- und Lieferketten zu vermeiden.“ (Roberto Perez, O2P Sustainability Director)

Im Streben unsere Geschäftsaktivitäten innerhalb der Division miteinander zu verbinden, nimmt ecoMotion eine besondere Rolle ein. Es wird größtenteils von SecAnim und ReFood beliefert, um hochwertigen Biodiesel aus Reststoffen zu produzieren, den ecoMotion seit 2001 herstellt und verkauft. Mit mehr als 20 Jahren Unternehmenserfahrung sind wir nicht nur Pioniere in der Biodieselherstellung und einer der führenden Anbieter europaweit, sondern sind nun auch Vorreiter bei der Entwicklung von nachhaltigem Flugkraftstoffen (SAF).

NICOLAS ROTTMANN UND FRANZ-BERNHARD THIER,
MITGLIEDER DES SARIA VORSTANDS UND VERANTWORTLICH FÜR O2P

„Nachhaltigkeit liegt in unserer DNA. In der Division O2P sind unsere Geschäftsbereiche SecAnim, ReFood und ecoMotion mehr als nur ein Element der Kreislaufwirtschaft. Denn wir gestalten sie. Wir sind die Pioniere für ökologisch-nachhaltige Lösungen. Wir verwenden organische Materialien, die von anderen als Abfall angesehen werden und geben ihnen ein ‚zweites Leben‘, indem wir sie vollständig verwerten. Durch die Umwandlung in erneuerbare Energie und organische Düngemittel können wir unseren Kunden hochwertige alternative Ressourcen anbieten. Dank unserer Aktivitäten tragen wir damit direkt und indirekt zur Reduzierung der Triebhausgasemissionen bei. In Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeitenden und Kunden engagieren wir uns so jeden Tag für eine bessere Zukunft.“

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Unsere Nachhaltigkeitsstrategie

Wir begreifen unser langjähriges Engagement zur innovativen Wiederverwendung von wertvollen organischen Materialien nicht nur als nachhaltigen Geschäftsvorteil, sondern auch als Teil unserer Verantwortung einen sinnvollen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten und die Reduzierung von ungenutzten Lebensmittelabfällen voranzutreiben. Aus diesem Grund unterstützen wir aktiv die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs), die wir als den maßgeblichen weltweiten Rahmen für sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Fortschritt betrachten. Auf der Grundlage unserer umfassenden Wesentlichkeitsanalyse haben wir 11 Schwerpunktziele für O2P definiert, zu denen wir einen Beitrag leisten wollen.

Wir bei O2P sind der Meinung, dass strategische Entscheidungen am besten auf einer zuverlässigen Datengrundlage getroffen werden können. Aus diesem Grund haben wir ein Nachhaltigkeits-Dashboard eingerichtet, das vier wichtige Leistungsindikatoren (KPIs) umfasst, welche Nachhaltigkeitsbereiche widerspiegeln, die für uns von entscheidender Bedeutung sind. Sie werden monatlich oder vierteljährlich erstellt und helfen uns, unsere Nachhaltigkeitsleistung zu messen sowie die Effektivität und Effizienz unserer Maßnahmen zu bewerten. Darüber hinaus werden die Daten sowohl auf Standort- als auch auf Geschäftsbereichsebene zur Verfügung gestellt, was es uns ermöglicht, gezielte Verbesserungsmaßnahmen zu ergreifen. Die systematische Bestimmung der relevanten Bereiche, sowohl für unsere Stakeholder als auch für uns selbst, war ein entscheidender Schritt in unserer Strategieentwicklung.

KEINE ARMUT Partnerschaften zur Erreichung der Ziele KEINHUNGER GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN HOCHWERTIGE BILDUNG BEZAHLBARE UND SAUBERER ENERGIE WENIGER UNGLEICHHEIT MASSNAHMEN ZUM KLIMASCHUTZ LEBEN UNTER WASSER LEBENAN LAND FRIEDEN, GERECHTIGKEIT UND STARKE INSTITUTIONEN NACHHALTIGE STÄDTE UND GEMEINDEN NACHHALTIGER KONSUM UND PRODUKTION INDUSTRIE, INNOVATION UND INFRASTRUKTUR

Unsere verschiedenen Geschäftsaktivitäten tragen aktiv zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen bei.

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Unsere Nachhaltigkeitsorganisation

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Wesentlichkeitsanalyse

Um wesentliche Nachhaltigkeitsthemen für unsere Division und ihre drei Geschäftsbereiche – SecAnim, ReFood und ecoMotion – zu definieren, haben wir vier Maßnahmen eingeführt, um unterschiedliche Perspektiven und ein breites Spektrum an Fachwissen einzubeziehen.

Eine erste Orientierung lieferte uns die jüngste Wesentlichkeitsanalyse der SARIA-Gruppe, aus der wir O2P-bezogene Daten filterten. In einem zweiten Schritt folgten Workshops zur Nachhaltigkeitsstrategie bei SecAnim und ReFood, die von einem externen Beratungsunternehmen durchgeführt wurden.

Diese Bemühungen wurden durch zwei weitere Aktivitäten ergänzt: erstens eine Nachhaltigkeitsumfrage, die an wichtige, vorab definierte, O2P-Stakeholder verteilt wurde, sowie zweitens durch einen Strategieworkshop mit unserem Nachhaltigkeitsteam. Dieses Team umfasst unseren Sustainability Director und unserer Nachhaltigkeits-Taskforce, die sich aus sechs Personen aus den Bereichen Smart Technologies (Arbeits- und Gesundheitsschutz, Qualität und Betriebsumgebung), Kommunikation, Finanzen, Forschung und Entwicklung sowie IT zusammensetzt.

Nachhaltigkeitstreffen mit Teilnehmenden aus Spanien, Frankreich und Polen

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Wesentlichkeitsmatrix

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Fünf Kernthemen

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Unsere wesentlichen Themen – Ausgewählte Aktivitäten & Errungenschaften

Bei O2P ist verantwortungsvolle Unternehmensführung unsere moralische und rechtliche Grundlage. Nachhaltiges Handeln und die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften sind für uns nicht verhandelbar. Obwohl diese Überzeugung tief in unserer Organisation verwurzelt ist, begreifen wir gesetzeskonformes und nachhaltiges Handeln nicht als bloßen Automatismus. Wir arbeiten täglich daran, dem gerecht zu werden.

Die Sensibilisierung und Schulung unserer Mitarbeitenden zu allen relevanten Themen ist daher ein wesentlicher Bestandteil unseres Ansatzes. Die zuständigen Führungskräfte treffen sich ein bis alle zwei Monate mit unserem CEO, um wichtige Fragen zu Nachhaltigkeit zu besprechen. Darüber hinaus informieren wir unsere Mitarbeitenden monatlich via Intranet über ein bestimmtes Nachhaltigkeitsthema, das wir mit Interviews, Artikeln und Infografiken veranschaulichen.

Für die weitere Qualifizierung unserer Mitarbeitenden wollen wir Online-Schulungen zu unseren wesentlichen Themen anbieten. Für den zuständigen Vorstand und unsere Führungskräfte stellt das Nachhaltigkeitsteam regelmäßig Informationsmaterial zur Verfügung, um das notwendige fundierte Fachwissen mit entsprechenden Informationen weiterzugeben. Darüber hinaus wird ein Schulungs- und Kommunikationsprogramm eingerichtet, um das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der gesamten O2P-Organisation zu schärfen.

Um unsere Mitarbeitenden mit modernen IT-Lösungen zu unterstützen, führen wir schrittweise eine hochmoderne Compliance Software ein, die es uns ermöglicht, unsere Leistung in wichtigen Bereichen systematisch zu messen und zu überwachen:

  • Umweltschutz
  • Arbeitssicherheit
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Produkt- und Qualitätssicherung
  • Logistik

Das Tool ist prozessorientiert und enthält drei aufeinander aufbauende Hauptelemente.

Alle unsere Prozesse entsprechen den umfangreichen gesetzlichen Anforderungen, um eine sichere und hygienische Entsorgung von potenziellen Risikomaterialien zu gewährleisten.

SAF-Projekt zwischen SARIA und TotalEnergies: Erklärung von Nicolas Rottmann

SAF-Projekt zwischen SARIA und TotalEnergies: Erklärung von Nicolas Rottmann

Der erste Schritt besteht in der systematischen Erfassung rechtlicher und regulatorischer, insbesondere neuer, Anforderungen. Die Plattform zeigt auch alle relevanten Leistungskennzahlen und kann auf verschiedene Sprachen umgestellt werden, um eine einfache Nutzung an allen Standorten zu gewährleisten. Darüber hinaus steht eine entsprechende Service-Hotline für Fragen zur Verfügung. In einem zweiten Schritt werden die hochgeladenen Leistungsdaten mit den jeweiligen Anforderungen abgeglichen und auf Konformität geprüft. Schließlich besteht die Möglichkeit einer Nachkontrolle vor Ort, die wir für jeden der Produktionsstandorte jährlich und für unsere Logistik- und Verwaltungszentren alle drei Jahre empfehlen.

In unserer gesamten Division ist Innovation eine der wichtigsten Haupttreiber für unseren Geschäftserfolg. Wir sind ständig bestrebt, neue Produkte zu entwickeln und Dienstleistungen anzubieten, um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Vor dem Hintergrund der Diskussion über eine autarke Energieversorgung, die sich im Zuge des Ukraine-Krieges noch verschärft hat, sind wir stolz darauf, gemeinsam mit dem französischen Multi-Energiekonzern TotalEnergies ein wegweisendes Projekt initiiert zu haben.

In Zusammenarbeit mit diesem renommierten Partner werden wir auf dem rohölfreien Standort in Grandpuits (Seine-et-Marne, Frankreich) nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) produzieren. Die im September 2022 geschlossene Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt, um die notwendige Rohstoffversorgung (Altspeisefette und tierische Fette) für die Herstellung von SAF sicherzustellen.

NICOLAS ROTTMANN,
MITGLIED DES SARIA-VORSTANDS UND VERANTWORTLICH FÜR O2P

„Dieses Projekt wird die Wertschöpfungskette von der Sammlung biogener Reststoffe bis zur Vermarktung von Biokraftstoffen und der Herstellung nachhaltiger Flugkraftstoffe verbinden. Gemeinsam werden TotalEnergies und SARIA die Zukunft der nachhaltigen Luftfahrt mitgestalten und gleichzeitig die Forderung der Europäischen Union nach einem verstärkten Einsatz von SAF auf allen EU-Flughäfen (als Teil ihres Fit-for-55-Pakets zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen) durch eine langfristige Versorgungssicherheit zu erfüllen.“

Wie dieses Beispiel zeigt, wird unsere Geschäftsaktivität stark von politischen Initiativen und Rechtsvorschriften beeinflusst. Deshalb ist es Teil unserer Innovationsprozesse, neue regulatorische Rahmenbedingungen zu antizipieren und sich frühzeitig auf kommende Veränderungen vorzubereiten. So wird in Dänemark ab 2023 vorgeschrieben, dass die Abholstellen für gefallene Schweine abgedeckt werden müssen. Aus diesem Grund haben unsere Mitarbeitenden bei Daka SecAnim in Zusammenarbeit mit dem dänischen Landwirtschafts- und Ernährungsrat für den Schweinesektor die Richtlinien für Abholstellen in einzelnen Betrieben aktualisiert. Diese Richtlinien gewährleisten, dass die Sammelstellen das Umfeld so wenig wie möglich stören, den gesetzlichen Anforderungen zur Minimierung von Infektionsrisiken entsprechen und gleichzeitig die Qualität des Rohmaterials für den Recyclingprozess gewährleistet bleibt.

Da die Einhaltung neuer Vorschriften eine Herausforderung darstellen kann, bemühen wir uns auch darum, unsere Partner bei der Erfüllung neuer Anforderungen zu unterstützen. Bei Daka ReFood helfen wir dänischen Unternehmen dabei, sich auf die neue Abfallkonsolidierungsverordnung vorzubereiten, die im Januar 2023 in Kraft getreten ist. Diese verlangt, dass Unternehmen ihren Abfall wie Privathaushalte in 10 verschiedene Bereiche sortieren müssen. Katja Juul Nielsen, Marketing Manager bei ReFood, erklärt mögliche Herausforderungen und die Unterstützung, die ReFood anbietet: „Die Schwierigkeit besteht in der Zeit, die es braucht, um sich mit den neuen Regeln vertraut zu machen und die Lösungen zu implementieren, die den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Die dänische Umweltschutzbehörde hat einige Materialien zur Abfalltrennung erstellt, die als Orientierungshilfe dienen können. Für viele Unternehmen könnte es einfacher sein, sich bei der Suche nach der optimalen Lösung von einem professionellen Partner helfen zu lassen. Unternehmen wie wir von ReFood können in operativen Fragen, aber auch bei der Verwaltung der Dokumentationsanforderungen unterstützen, die mitunter besonders komplex sein können.“

„Der Abholbereich für gefallene Schweine ist oft die erste Berührungspunkt zwischen den Betrieben und der Außenwelt, da dieser meist in der Nähe öffentlicher Straßen liegt, sodass der LKW die Schweine leicht abholen kann. Deshalb ist es so wichtig, dass der Raum diskret und hygienisch ist“, meint Søren Mohr Jensen von Daka.

Simulation eines Gaslecks in Les Herbiers, Frankreich

Häufig werden regulatorische Änderungen durch eine veränderte gesellschaftliche Grundhaltung vorangetrieben. Immer mehr Menschen wird bewusst, dass Ressourcenschutz auch für die Dinge relevant ist, die ihren Wert erst auf den zweiten Blick offenbaren. Bei ReFood Deutschland unterstützen wir auch private Initiativen und haben damit begonnen, gebrauchte Fette aus Privathaushalten zu sammeln, die wir zur Erzeugung alternativer Energien verwenden.

Rechtsvorschriften sind auch in Hinblick auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz unserer Mitarbeitenden von größter Bedeutung. An allen unseren Standorten achten wir auf die Einhaltung der bestehenden Vorschriften, um zu gewährleisten, dass unsere Beschäftigten unter sicheren und gesundheitsförderlichen Bedingungen arbeiten können. Um noch mehr zu tun, als lediglich gesetzliche Vorschriften zu erfüllen, entwickeln wir derzeit eine divisionsweite Sicherheitsrichtlinie, die wir im Jahr 2023 einführen werden. Die regelmäßige Nachhaltigkeitsberichterstattung wird einen eigenen Abschnitt zum Arbeits- und Gesundheitsschutz mit entsprechenden Kennzahlen enthalten, die für jedem Standort erhoben werden.

Ähnlich wie in anderen Bereichen ist unser Ansatz in diesem Themenbereich von Zusammenarbeit und Partnerschaft geprägt. Deshalb intensivieren wir kontinuierlich die Zusammenarbeit mit lokalen Feuerwehren. An unserem Standort mit Biogasanlage in Les Herbiers, Frankreich, haben wir eine groß angelegte Notfallübung durchgeführt, bei der ein Gasleck im Bereich des Blockheizkraftwerks simuliert wurde. Auf diese Weise haben wir den Feuerwehrleuten bessere Kenntnisse über unsere Anlagen, Produkte und Prozesse, sowie die damit verbundenen Risiken vermitteln können und gleichzeitig sichergestellt, dass die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen und -verfahren entsprechend ausgeführt werden. All diese Maßnahmen werden im Ernstfall zur Sicherheit der Feuerwehrleute, unserer Mitarbeitenden und der Menschen in der Nachbarschaft beitragen.

In Polen unterstützen SecAnim und ReFood die Freiwillige Feuerwehr in Czempiń. 2022 spendeten sie eine PSP-R1 Rettungsdienst-Einsatztasche , die auch als Rucksack getragen werden kann, um auch für schwer zugängliche Unfallorte zum Einsatz zukommen. Die umfangreiche Ausstattung ist für die Behandlung verschiedenster Verletzungen und für diverse Einsatzbedingungen ausgelegt.

Der Kampf gegen den Klimawandel ist ein weiteres Schwerpunktthema für uns. An allen unseren Standorten ergreifen wir Initiativen, um unsere CO2-Bilanz durch verschiedene Maßnahmen zu verbessern.

Die Umstellung auf alternative Energiequellen ist dabei ein wichtiges Vorhaben. An unserem ecoMotion-Produktionsstandort in Montmeló, Spanien, haben wir fast 600 m2 Photovoltaikmodule installiert, die im Durchschnitt 132 kWp erzeugen. Bei ReFood haben wir die Planung zur Installation von Solarpanels auf den Dächern verschiedener Anlagen sowie dem Parkplatz des Unternehmenshauptsitz in Selm, Deutschland, abgeschlossen, die insgesamt 160 kWp Strom erzeugen sollen. Das Gärrestlager von ReFood in Les Herbiers, Frankreich, ist seit seiner Fertigstellung im Jahr 2009 mit 1800 m² Solarmodulen ausgestattet.

Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr in Czempiń, Polen

Installation von Photovoltaikmodulen am ecoMotion Produktionsstandort in Montmeló, Spanien

Während wir auf erneuerbare Energien umsteigen, bemühen wir uns gleichzeitig, unseren Verbrauch an fossilen Brennstoffen und die damit verbundenen Emissionen zu reduzieren. Am SecAnim Standort in Plouvara, Frankreich, haben Ingenieure einen der Öfen, in dem tierische Nebenprodukte verarbeitet werden, durch einen Verdampfer ersetzt, der die in unseren industriellen Prozessen entstehende Abwärme nutzt. In Malchin, Deutschland, haben wir zwei hocheffiziente Duoblock-Brenner zur Dampferzeugung installiert, die ca. 2.000.000 kWh pro Jahr einsparen. Südlich von Malchin, in Genthin, produziert ReFood zudem Biomethan und verwendet es als Biokraftstoff, was die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen um 90 % reduziert.

Abgesehen von der Produktion modernisieren wir auch unseren Fuhrpark. In Deutschland wurden 2022 63 alte LKWs durch neue Modelle ersetzt, die den strengen Emissionsstandards gerecht werden. Um hier langfristig auf erneuerbare Alternativen umzusteigen, testen wir seit 2019 CNG-, LNG- und e-Trucks. Zudem senken wir Emissionen, indem wir unsere operative Effizienz steigern. Bei SecAnim in Deutschland wurde beispielsweise ein dynamisches Logistik-Reporting eingeführt, um die Frachtrouten zu optimieren und die Fahrzeugnutzung darauf abzustimmen.

Die Verringerung des Verbrauchs und die Ermittlung innovativer Rückgewinnungsmöglichkeiten ist auch unser Ansatz, den wir im Bereich Wassermanagement angehen. An unseren SecAnim-Produktionsstandorten in Frankreich und Spanien stammen 60 % unseres Wasserverbrauchs aus wiederaufbereitetem Wasser, da Wasser fast 70 % unseres Rohmaterials ausmacht; nach der Wiederaufbereitung können wir 60 % davon in gereinigter Form in den Wasserkreislauf zurückführen.

In unseren Anlagen in Termens und Segovia, Spanien, durchläuft unser Abwasser einen vierstufigen Recyclingprozess. In einem ersten Schritt wird das Wasser durch eine chemische Behandlung physisch gereinigt, bevor die Wasserqualität durch eine biologische Behandlung weiter erhöht wird. Um die restlichen unerwünschten Partikel zu entfernen, durchläuft das Wasser einen äußerst gründlichen Filtrationsprozess. Die abschließende Osmose führt zu einem Reinigungsgrad, der den strengsten Umweltauflagen gerecht wird und es uns erlaubt das Wasser wieder in den Fluss zurückzuleiten. So haben wir in Frankreich und Spanien im Jahr 2022 fast 200 Millionen Liter wiederaufbereitet.

In vielen unserer Produktionsstätten arbeiten wir auf der Grundlage von Managementsystemen, die nach weltweit anerkannten Qualitätsstandards zertifiziert sind.

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Wasserkreislauf an unseren SecAnim-Standorten in Frankreich und Spanien

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Spotlight auf die Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten

Bei O2P sehen wir es als unsere Verantwortung an, mit Lernenden aller Altersgruppen zusammenzuarbeiten und einen Beitrag zum SDG 4 (Hochwertige Bildung) zu leisten – auch außerhalb unseres Unternehmens. So halten unsere Mitarbeitenden Kurse an Landwirtschaftsschulen und Universitäten zu den unterschiedlichsten Themen wie der nachhaltigen Wiederverwendung von Nebenprodukten, Rückverfolgbarkeit und Managementkontrolle in landwirtschaftlichen Betrieben sowie wirksamen Biosicherheitsmaßnahmen an Tiersammelstellen.

Landwirtschaftliche Schulen werden auch von unseren ReFood Mitarbeitenden unterstützt. Bei L'IRÉO in Les Herbiers, Frankreich, arbeiten wir gemeinsam an einem Spezialisierungszertifikat über Sicherheit in landwirtschaftlichen Biogasanlagen. In Parthenay, Frankreich, arbeiten wir mit dem Lycée Général et Technologique Ernest Pérochon zusammen, um Studierenden die Möglichkeit zu bieten, an der biologischen Abbaubarkeit von Reststoffen mitzuarbeiten. Dadurch entsteht eine Win-Win-Situation, da die jungen Menschen während ihrer „Wissenschafts- und Laborkurse“ praktische Erfahrungen sammeln und ein tieferes Verständnis für die Behandlung von biologischen Reststoffen erlangen, während wir unsere Arbeitskräfte der Zukunft anwerben.

Wir glauben, dass die Aufklärung der nächsten Generation über Lebensmittereste und ihren Stellenwert in der Nahrungsmittelkette noch nie so wichtig war wie heute. Bei ReFood UK haben wir eine Reihe von Unterrichtsplänen entwickelt, um Schülerinnen und Schüler die Vorteile des Recyclings näher zu bringen und Interesse zu wecken. Diese Unterrichtspläne können kostenlos auf unserer Website heruntergeladen werden. In dem Informationspaket findet man relevante Materialien wie z.B. verschiedene einführende Zahlen und Fakten, einen kurzen Erklärfilm sowie verschiedene Unterlagen zum Herunterladen, die in verschiedenen Unterrichtseinheiten verwendet werden können.

Training für technische Agrarwissenschaften

Training für technische Agrarwissenschaften

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Blick nach vorn

Bei O2P wollen wir unsere innovative Kraft und unser Engagement nutzen, um unseren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung weiter auszubauen. In Kooperation mit unseren Stakeholdern arbeiten wir an Lösungen, um den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Wert, den wir durch unser Geschäft schaffen, mit diesem Ansatz noch weiter zu erhöhen.

Wir sind davon überzeugt, dass zwischen dem wirtschaftlichen Erfolg auf der einen Seite und der sozialen und ökologischen Verantwortung auf der anderen Seite kein Kompromiss notwendig ist. Wir gehen sogar soweit zu sagen, dass eine Differenzierung in dieser Hinsicht für uns nicht in Frage kommt, da für uns beides zusammengehört. Und wir haben seit der Gründung unserer Unternehmen gezeigt, dass fortschrittliche Umweltlösungen die Grundlage sowohl für solide Geschäfte als auch für Werte sein können.

Uns ist bewusst, dass die Branchen, in den wir tätig sind, vor dem Hintergrund gravierender ökologischer Herausforderungen erheblichen Veränderungen ausgesetzt sind. Wir sehen darin aber keine Bedrohung, sondern haben seit jeher jede Herausforderung immer als Chance verstanden – unabhängig davon, ob sie regulatorischer, technischer, politischer oder sozialer Natur ist. Wir erlauben uns ein kleines, aber charakteristisches Beispiel dafür zu geben, wie unsere Mitarbeitenden neue Entwicklungen mit ihrem Unternehmergeist angehen.

2023 wird sich die französische Gesetzgebung in Bezug auf den Umgang mit Bioabfällen ändern und Hersteller von mehr als fünf Tonnen Bioabfall pro Jahr (bisher zehn Tonnen) werden verpflichten sein, Lösungen für das Recycling ihrer Reststoffe zu finden. Es überrascht nicht, dass eine solche Gesetzesanpassung von vielen Betroffenen als lästig oder sogar als Bedrohung empfunden wird. Durch die Heruntersetzung der betroffenen Abfallmenge werden viele Restaurants von dem neuen Gesetz betroffen sein. Wir sind davon überzeugt, dass wir in Fällen wie diesen eine Win-Win- oder sogar eine Win-Win-Win-Situation schaffen können. Unsere Mitarbeitenden bei ReFood werden sich aktiv mit den Restaurantbetreibenden in Verbindung setzen, um eine Zusammenarbeit bei der Sammlung von Bioabfällen zu besprechen und ihnen bei der Umsetzung der verschärften Vorschriften zu helfen. Ihre Essensreste wiederum sind die Quelle unseres Geschäfts, und durch die sorgfältige Wiederverwendung profitiert auch die Umwelt, da wertvolle Materialien im Kreislauf gehalten werden.